Logopäden werden immer wieder mit dem Thema Zweisprachigkeit bei Kindern konfrontiert. Warum? Weil nicht alle Kinder den Erwerb von zwei Sprachen problemlos schaffen und es entweder in einer oder aber meist in beiden Sprachen zu Problemen kommt.
Manche Kinder müssen zwangsläufig zweisprachig aufwachsen, wenn die Familie mittlerweile z. B. in Deutschland wohnt, einer der Elternteile aber vielleicht nur eine Sprache spricht oder die deutsche Sprache nur in Teilen beherrscht. Oder manche Eltern beherrschen neben ihrer Muttersprache das Deutsche so gut, dass sie zwar auf Deutsch mit dem Kind kommunizieren, sie aber möchten, dass sie trotzdem auch die Sprache der Eltern sprechen können. Die Kinder sollen ja das Mutterland der Eltern nicht vergessen oder sich dort verständigen können, wenn die Familie im Urlaub mal wieder dorthin verreist.
Ein Aufwachsen mit zwei Sprachen ist für Kinder machbar, da Kinder vor allem im Alter von zwei bis vier Jahren sehr empfänglich sind für das Erlernen von Sprachen. Es kann Vorteile haben, aber auch Nachteile, wenn man in seiner Kindheit mit zwei Sprachen konfrontiert wird. Welche das sind, können Sie im nachfolgenden Artikel lesen.
Was Sie aber auf jeden Fall immer beachten sollten, wenn ihr Kind zwei Sprachen erlernen soll/muss, sind einige wenige Regeln. Eine lautet: jeder Elternteil spricht in der eigenen Muttersprache mit dem Kind. Ist der Vater Italiener und die Mutter Deutsche, spricht der Vater italienisch und die Mutter deutsch mit dem Kind. Und dies ausschließlich. Sonst kann dies zu Schwierigkeiten führen, da die Eltern dem Kind so schon eventuelle Fehler in der Grammatik der Nicht-Muttersprache mitgeben. Und haben beide Elternteile eine andere Muttersprache und leben nun in einem Land, dessen Sprache sie auch neu lernen mussten, ist es immer noch besser, zu Hause konsequent in der Muttersprache zu sprechen und dem Kind den Erwerb der neuen Sprache im Kindergarten und in der Schule zukommen zu lassen.