Das Schlucken macht oft nicht nur nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten, sondern oft ist das Schluckmuster bereits bei Kindern und/oder Jugendlichen auffällig. Dies hat dann aber nichts mit dem Verschlucken nach einem Schlaganfall zu tun, sondern bei Kindern liegt dies eigentlich immer an einer unausgewogenen Zungenmuskulatur.
Da die Zunge aus verschiedenen Muskelsträngen besteht, die die Zunge aus dem Mund herausschieben, diese aber auch in den Mund zurückziehen können, kann es aufgrund bestimmter Ursachen zu einer Unausgewogenheit der Muskulatur kommen. Die häufigste Ursache ist unter anderem fehlendes Stillen im Babyalter. So passiert es, dass das infantile Schluckmuster, bei dem sich die Zungenspitze zwischen die noch nicht vorhandenen Zähne schiebt, nicht abgebaut wird. Dadurch drückt die Zunge bei jedem Schluck mit mehr oder wenig starker Kraft gegen oder zwischen die oberen/unteren/seitlichen Zähne.
Bleibt dieses Schluckmuster bestehen, kommt es mit zunehmendem Alter zu Zahnfehlstellungen. Wird das Problem alleine aus kieferorthopädischer Sicht behandelt, tritt dieses wieder auf, sobald die Spangenbehandlung abgeschlossen wurde, da das inkorrekte Schluckmuster die Zähne erneut verschieben kann. Folglich muss bei einem solchen Problem neben der Kieferorthopädie auch die Logopädie Thema sein.