Immer mehr Kinder wachsen damit auf, permanent mit zwei Sprachen konfrontiert zu werden, da beide Eltern aus unterschiedlichen Kulturen kommen. Manchmal ist es sogar so, dass beide Eltern verschiedene Muttersprachen sprechen und zudem in einem Land wohnen, in dem eine andere Sprache als eine der Muttersprachen gesprochen wird.
Muss man dabei Angst haben, dass das Kind beim Erwerb beider Sprachen auf jeden Fall Schwierigkeiten haben wird? Muss man nicht. Wichtig ist nur, dass man einige wichtige Dinge beachtet, damit der Spracherwerb beider Sprachen reibungslos klappt.
Jeder Elternteil spricht mit dem Kind nur in seiner eigenen Muttersprache, da diese von der Grammatik und vom Wortschatz her gesehen, die Sprache ist, die der jeweilige Elternteil am besten spricht. So wird gewährleistet, dass das Kind die Sprache gut imitieren kann. Haben beide Eltern nochmals unterschiedliche Sprachen als die, die im Land gesprochen wird, spricht jeder seine Sprache mit dem Kind und in der Familie gibt es dann eine Familiensprache. Dies ist in der Regel dann immer die, die beide Eltern am besten sprechen. Gehört zu keiner der Sprache das Deutsche, wohnt die Familie aber in einem deutschsprachigen Land, bleibt es bei den jeweils gesprochenen Sprachen und so macht es dann Sinn, das Kind so früh wie möglich in die Krippe zu geben, damit das Kind den deutschsprachigen Input so schnell wie möglich erhält. Auch dies klappt bei konsequenter Durchführung im Normalfall gut.
Es ist erwiesen, dass mehrsprachig aufwachsende Kinder nicht mehr Schwierigkeiten mit dem Spracherwerb haben, als einsprachig aufwachsende Kinder. Und ein Kind hat kein logopädisches Problem, wenn der Erwerb der Erstsprache reibungslos funktioniert und die Zweitsprache noch hinterherhinkt. Das ist vollkommen normal, denn das Erlernen der Sprachen findet nie simultan statt.
Sehen Sie es für sich und ihr Kind als Chance, gleich mehr Sprachen sprechen zu können, denn dies hat im Leben viele Vorteile.